Die Vergänglichkeit des Sommers

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murksy Avatar

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Zwei Männer vereint in einer Mission: den perfekten Kornkreis zu schaffen. Während die Öffentlichkeit spekuliert, sogar ernsthaft an Außerirdische zu glauben scheint, planen die beiden Männer akribisch immer neue Zeichnungen in den englischen Feldern. Beide Männer sind auf ihre Art gebrochen, suchen nach Sinn und Halt in ihrem Leben. Während Redbone, ein heruntergekommener Rumtreiber und Anarchist die Pläne entwirft, kundschaftet Calvert, ein traumatisierter Ex-Soldat, militärisch genau die Orte für die nächtlichen Aktionen aus. Einem strengen Kodex folgend, arbeiten sich die Männer Richtung Herbst vor, der trostlosen, sinnfreien Zeit entgegen.
Wunderbar detailliert beschreibt Myers die Gedankenwelt der Männer, zeichnet ein ebenso feines Bild der Charaktere, wie diese es mit ihren Kornkreisen machen. Sanft schwingt eine Prise britischen Humors durch die Geschichte, doch verstärkt dieser nur die Einsamkeit der Männer in einer zunehmend materialistischer werdenden Welt, die schon die ersten Folgen des Klimawandels zu tragen hat. Trotz ihrer Bekundung, ohne eigene Absichten die Kreise zu gestalten, schwingt auch bei den Männern der Stolz auf das Projekt mit und die Einzigartigkeit ihres Seins.
Der Autor gibt in seiner gewohnt facettenreichen Sprache einen Blick auf eine Generation im Umbruch, auf eine sich wandelnde Welt und die Notwendigkeit der Menschen an etwas glauben zu dürfen, träumen zu können und eine bleibende Begründung für ihre Existenz zu haben. Das Buch ist ein Stück große Poesie, wie der perfekte Kornkreis.