Ein würdiger Nachfolger von Offene See - super zur Entschleunigung

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Benjamin Myers ist einfach ein begnadeter Geschichtenerzähler (ich lese ihn schon seit den Bluemoose Verlags-Jahren), und mit "Der perfekte Kreis" hat er das jetzt erneut unter Beweis gestellt.

Das Cover ist minimalistisch: ein goldener Kreis auf hellblauem Einband - ich liebe das sehr. Dieser nicht perfekte oder nur visuell perfekte Kreis begegnet einem (natürlich) auch im Buch in Form von Kornkreisen, die die beiden Hauptfiguren des Buches, Redbone und Calvert, in Akten von Rebellion schaffen wollen.

Was Myers thematisch alles in die 217 Seiten packt, ist beeindruckend: da geht es vordergründlich erst einmal um eine Männer-Freundschaft vor der Kulisse englischer Landschaft. Daneben finden aber auch Themen wie soziale Klassen (die Tiggy/Earl Szene hat mich laut auflachen lassen), Musik, Traumata, Medienkritik, Männlichkeit, Klima und, und, und, ihren Platz.

Wer Offene See so wie ich geliebt hat, für den/die ist "Der perfekte Kreis" in der Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann ein Muss. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung, besonders, wenn ihr ein Buch sucht, das entschleunigt und auf ganz eigene Weise beruhigt!

"..., es geht nicht um die Muster oder die Kornfelder, es geht um das Land. Das Land. Es geht darum, den Menschen beizubringen, es zu lieben, damit sie es nicht einfach als gegeben hinnehmen, sondern den Drang haben, es zu schützen. [...] Die glauben an Geld, aber wir glauben an etwas Größeres: Wahrheit und Schönheit."