Eine ungewöhnliche Freundschaft

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henni.liest Avatar

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Es ist ein heißer Sommer 1989 in England und die beiden Freunde Calvert und Redbone haben große Pläne. Beide einsam, traumatisiert und in der Schwebe wollen sie gemeinsam den perfekten Kornkreis erschaffen, ohne dass jemand davon erfährt.

Das Cover ist mit dem goldenen Kreis auf gedecktem Blau ein Blickfang, der perfekt zum Inhalt passt.

Calvert und Redbone wissen nicht viel voneinander aber haben ein gemeinsames Ziel. Während der Arbeit an den Kornkreisen verlieren sie sich immer wieder in Gedanken und Gesprächen, erleben schöne und schlimme Dinge, entwickeln eine tiefe Verbundenheit zu England, zur Natur und der Menschheit. Das Erschaffen dieser Kunst ist für beide fast schon therapeutisch. Mit dem Erlebten und in ihrem Verhalten sind die beiden so gegensätzlich und trotzdem authentisch.

Ganz ruhig schreibt Benjamin Myers die Geschichte dieser Freundschaft. Dabei gibt es immer wieder schöne zwischenmenschliche Momente und wunderschöne Naturbeschreibungen. Gerade aufgrund der ruhigen Geschichte treten die tiefgründigen Gedanken in den Mittelpunkt. Der Schreibstil ist wie bereits im ersten Buch vom Autor angenehm und irgendwie gemütlich, was vor allem auch Ulrike Wasel und Klaus Timmermann als Übersetzenden zu verdanken ist.

Insgesamt ist auch dieses Buch von Benjamin Myers etwas für die Seele. Er setzt jedoch auch ein Gesamtbild der Welt zusammen und hat mir den Freiraum gelassen, mir eine eigene Meinung zu bilden. Auch wenn "Der perfekte Kreis" nicht ganz an "Offene See" herankommt, ist dieses Buch ganz besonders und lesenswert.