Fantastischer Erzählstil, kurzes Vergnügen

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Benjamin Myers wird für die nächsten Jahre wahrscheinlich mein Meister der Worte bleiben. Ich habe selten einen Roman gelesen, dessen Worte so präzise gewählt, fast schon auserlesen waren. Ohne große Umschweife oder Einleitung wird man in die Handlung hineingeleitet: Zwei Männer sind für die Entstehung von Kornkreisen in England verantwortlich. Ohne eine gemeinsame Vergangenheit zu haben, werden sie dadurch zusammengeschweißt. Das Unwissen der Bevölkerung, ihr eigenes kleines Geheimnis am Rande der Perfektion. Der titelgebende perfekte Kreis ist nie wirklich ein Kreis in der Geschichte. So wie immer mehr über die beiden preisgegeben wird und ihre Charakterzeichnung Details erhält, so werden auch ihre Kornkreisspiralen, -schnecken, -blasen und -pendel komplizierter. Der eine kümmert sich um die Planung, der andere ist für die Umsetzung unentbehrlich. Zwei Personen, die vom Autoren grandios geschrieben wurden, arbeiten in einem Synergismus zusammen, der allem standhalten könnte.
Die Handlung mag in dem Roman nur ein Mittel zum Zweck sein, die Kornkreise sind für etwas größeres da, dass man als Leser*in erfahren muss und hinter den manchmal grimmig gestimmten Männern steckt viel mehr. In dem 224 Seiten langen Buch stecken viele Ebenen und Worte, die einem eine Welt eröffnen, der man sich ohne Umschweife hingeben möchte.