Kornkreise

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kaffeeelse Avatar

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Nachdem ich von "Offene See" so beeindruckt war, hatte ich natürlich hohe Erwartungen. Vielleicht war das falsch. Dennoch hat mich aber "Der perfekte Kreis" etwas enttäuscht. Was nicht an der Sprache lag. Die ist wie auch beim Vorgänger schön und eindringlich. Es lag an diesem Thema. Ich habe mich schon beim Klappentext gefragt: "Ist das etwas für mich?". Aber der Eindruck von "Offene See" war zu nachdrücklich. Also habe ich mir das Buch doch gekauft.

Nun gut. Jetzt nach der Lektüre bin ich leider thematisch enttäuscht. Zwei am Rande der Gesellschaft stehende Männer erschaffen Kunst, bei Nacht und Nebel erschaffen sie komplizierte Kornkreise und machen sich damit eigentlich über die Reaktionen in der Presse, in der Gesellschaft lustig. Doch wer wird das verstehen? Weder die Presse noch deren Konsumenten. ??? Wir als Leser vielleicht?!?! Dabei sind diese beiden Männer ganz gut und auch liebevoll gezeichnet, sind stimmig und empathisch gelungen. Redbone und Calvert, zwei vom Leben geformte Charaktere, immer einen kritischen Blick auf die sie umgebenden Ereignisse werfend, betrachten sie etwas zynisch ihre Welt. Aber betrachten sie sich auch selbst und ihre Situation? Dies fehlt irgendwie. Sie stehen allein in dieser Welt. Zumindest wirkt das so. Aber warum ist das so? Besonders zum Ende hin wird das Buch recht gesellschaftskritisch, was mir wieder ganz gut gefiel. Dennoch bin ich mit der Geschichte nicht ganz so zufrieden. Vielleicht schaue ich auch nur aus dem falschen Blickwinkel auf das Buch. Aber ich befürchte, dass ich leider von diesem Buch in der Zukunft nur noch recht wenig wissen werde. Denn nachhallend oder irgendwie besonders empfand ich dieses Buch definitiv nicht! Leider!