Schon schön

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
milagro Avatar

Von

Schon schön, mit einem kleinen "aber".....
Tatsächlich geht es in diesem Roman um Kornkreise, erschaffen von zwei Männern, ein bisschen wortkarg der eine, ein bisschen überdreht der andere. Kapitel um Kapitel steigern sich die Kreise, kunstvolle Gebilde im schnöden Getreide. Ich konnte mir zunächst einmal gar nicht vorstellen, wie das eine gute Geschichte werden soll, wird es aber, wenn auch nicht gerade wegen der Kornkreise. Es sind diese leisen Töne, die mir so gut gefallen haben, die Freundschaft der beiden Männer, die ihre Zeit mit ihrer ungewöhnlichen Idee verbringen. Die sich an die Arbeit machen, in der Dunkelheit, etwas umsetzen, was nur sie womöglich vollständig verstehen. Die wenigen Nebenfiguren sind teils ebenso detailliert gezeichnet wie die Hauptpersonen, man hat jeweils ein genaues Bild vor Augen. Diese Figuren fand ich insgesamt jedoch ein bisschen überzogen, der immer wieder aufblitzende erhobene Zeigefinger hat mir nicht gefallen. Der oberflächliche, reiche Gutsbesitzer mit kichernder Begleiterin, die verwirrte Frau und die Jäger, der Klimawandel, nun gut. Genau wie die beiden Kornkreiskünstler bin ich zum nächsten Abschnitt gewandert und habe mich dem nächsten Kreis gestellt und das Zusammenspiel der beiden Männer beobachtet. Es ist ein ungewöhnlicher Roman, ruhig und fast ein wenig melancholisch. Wie unter sternenklarem Himmel.