Sprachlich schöne Naturgewalt

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anne112 Avatar

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Die Protagonisten Calvert und Redbone verbindet eine Freundschaft und eine außergewöhnliche Leidenschaft. In warmen Sommernächten treffen sie sich, um anhand ausgeklügelter eigener Zeichnungen in sorgfältig ausgewählten Orten im Süden Englands Kornkreise zu erschaffen. Mit jedem neuen Muster übertreffen sich die beiden ein um das andere Mal selbst und genießen die mystischen Vermutungen, die die Öffentlichkeit ihren Kornkreisen beimisst.

Das Buch lässt sich mit einer subtilen und hintergründigen Schönheit und Ruhe beschreiben, die beim Lesen guttut. Der Autor begreift es wunderbar, einzigartige Bilder und Landschaften in den Köpfen der Leser zu erschaffen. Daher ist das Buch insbesondere sprachlich hervorzuheben. Glücklicherweise geht das nicht mit einem schweren Lesefluss einher.

Nicht ganz so gut gefallen hat mir, dass die Handlung des Buches ein wenig vor sich hin plätschert, richtige Spannung mag nicht aufkommen. Auch fiel es mir persönlich schwer, die beiden Protagonisten auseinanderzuhalten, obwohl sie sich nicht zu sehr ähneln.

Die Intention des Autors, auf gesellschaftspolitische und ökologische Aspekte aufmerksam zu machen, ohne den Zeigefinger zu erheben, wird sehr deutlich und wurde sehr gut umgesetzt.

Was ich noch hervorheben möchte, ist einerseits das wunderschöne Cover und andererseits, wie schön glatt und wertig sich die Seiten im Hardcover anfühlen. Daumen hoch für den Verlag!

Fazit: Wer die Natur liebt, auf eine ausgefeilte, bildreiche Sprache wertlegt und nicht immer die ganz große Spannung braucht, dem kann ich "Der perfekte Kreis" nur empfehlen.