Charming

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
moyo Avatar

Von

Der Roman "Der Pfau" führt uns in die schottischen Highlands zu einem Landsitz, seinen Besitzern, seinen Tieren. Schon mit der Vorstellung von Lord und Lady McIntosh, dem Besitzerehepaar des Landsitzes, wird deutlich, dass es keine 08/15-Geschichte wird: Ein Altphilologe und eine Igenieurin sind nicht unbedingt die zu erwartende Besetzung. Dass die Lady diejenige ist, die elektrischen Leitungen des Hauses repariert, gefällt mir sofort gut, auch in der Beiläufigkeit, in der es erwähnt wird. Rein klassische Rollenverteilungen dagegen langweilen mich in der Regel schnell.
Dass der sanierungsbedürftige Landsitz nicht völlig auseinanderfällt wird durch Vermietung einzelner Cottages und Teile des Hauses finanziert. Die Unterkünfte sind eher einfach, aber mit Charme - und es gibt natürlich Menschen, die genau sowas suchen und im Urlaub die Abwesenheit von Luxus als erfrischend empfinden.
Die beiden Kapitel stellen Haus und Besitzerehepaar, die beiden Angestellten und - nicht zuletzt - die Pfauen vor, die zu Dekorationszwecken die sonstigen Tiere (Hunde, Gans) ergänzen.
Einer der Pfauen verhält sich ungewöhnlich; die Vorbereitungen für eine ungewöhnliche Gästegruppe werden geschildert: Ein Teambuilding einer Londoner Bank soll im Westflügel des Landhauses stattfinden.
Mein erster Eindruck macht mir viel Lust aufs Weiterlesen. Der Schreibstil gefällt mir gut, der Spannungsaufbau hat mich mehr erwischt als vermutet und ich freue mich auf die Fortsetzung der Geschichte: Die Leseprobe hat mich sehr neugierig gemacht und ich bin vor allem gespannt, wie es mit dem Menschen weitergehen wird - und welche Rolle der verrückte Pfau noch spielen wird.

Ach ja, eins noch: Das Cover ist wunderschön.