Eine Reise in eine andere Zeit

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boondocksaint Avatar

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Süditalien in den späten 1960ern... Ein kleines Dorf, das namensgebende Girifalco, und sein eigentümlicher Postbote stehen im Mittelpunkt eines Romans mit unglaublich viel Sprachgefühl, absurden und doch liebenswerten Charakteren und ungewöhnlichen Geschichten. Der Postbote ist trotz fortgeschrittenen Alters noch Junggeselle und zählt zu der Gattung Mensch, die lieber beobachten als teilnimmt. Diese Tendenz kommt durch das Buch hinweg immer wieder zum Vorschein. Was den Postboten so einzigartig macht, ist das er mit sehr viel System die Post öffnet und sogar teilweise Briefe "erfindet", um das Leben der anderen Dorfbewohner ein wenig besser zu machen. Man kann dieses Vorgehen sicherlich hinterfragen, aber in der Charakterzeichnung ist es äußerst stimmig aufgebaut und man möchte immer mehr über die Hintergründe des Postboten erfahren. Am Ende einer langen "Odyssee" klappt man das Buch zufrieden zu und kann sich über eine Geschichte, die teilweise an Gabriel Garcia Marquez erinnern, freuen.