Langatmig durch zu viele Namen & Nebenhandlungen

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lia48 Avatar

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INHALT:
Süditalien, 1969: Im beschaulichen Girifalco scheint niemand zu ahnen, dass es unter ihnen jemanden gibt, der heimlich ihr Leben verfolgt und in gezielte Bahnen lenkt.
Der zurückgezogene Postbote des Dorfes hegt eine Leidenschaft für das Philosophieren und ganz besonders auch eine Begeisterung für Liebesbriefe. So hat er es sich über die Jahre zur Angewohnheit gemacht, heimlich die Briefe der Dörfler zu öffnen, zu lesen und zu kopieren. Dabei entdeckt er so allerhand Geheimnisse, Liebschaften und Sehnsüchte. Eine Welt, die ihn magisch anzieht und er fühlt sich darin berufen, dem Glück und Wohlergehen der Einwohner auf die Sprünge zu helfen. Noch ahnt er nicht, dass auch er schon bald mit seiner eigenen Vergangenheit in Berührung kommen wird...

MEINUNG:
Der Schreibstil in diesem Roman dürfte sicherlich Geschmackssache sein. Stellenweise wirkte er fast ein wenig märchenhaft, was mir ganz gut gefiel, doch immer wieder war er mir etwas zu blumig und besonders die Liebesbriefe habe ich meistens als zu theatralisch empfunden.
Italienische Bezeichnungen und Namen und die vielen Briefe sorgen für ein schönes, zum Teil nostalgisches Flair und manchmal hatte ich Bilder vor Augen, beinahe wie in einem Film.
Es handelt sich hierbei um ein eher etwas ruhigeres Buch, was ich hin und wieder gerne mag. Mir persönlich gab es jedoch insgesamt zu viele Längen. Diese kamen vermutlich hauptsächlich daher, da mir in diesem Buch viel zu viele Namen vorkamen, die manchmal nur einmal kurz auftauchten, und da es mir für mich viele Nebenhandlungen gab, die dafür sorgten, dass mir der rote Faden der Geschichte recht dünn erschien und sich immer wieder verlor.
Leider konnten nur manche Stellen der Geschichte mein Interesse tatsächlich wecken. Meistens waren es diejenigen, die den Postboten persönlich betrafen. Die anderen Geschehnisse waren mir häufig zu kurz und zu distanziert geschildert und ich habe mit der Zeit immer mehr Sätze überflogen.
Die Figur des Postboten empfand ich als vielschichtig angelegt und manchmal konnte ich durchaus mit ihm mitfühlen.

FAZIT: Insgesamt bin ich leider nicht so ganz warm geworden mit dem Buch. Auch wenn schöne Ansätze vorhanden sind, so war mir die Geschichte durch zu viele Namen und Nebenhandlungen, leider viel zu langatmig. 2-2,5/5 Sterne