Postillon d'amour (nicht nur)

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florinda Avatar

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Der italienische Autor Domenico Dara fordert seinen Leserinnen und Lesern während der Lektüre seines Romans "Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall" eine Menge Geduld ab. Im Durchschnitt musste ich spätestens etwa alle 10 bis 12 Seiten das hinten im Buch dankenswerterweise abgedruckte Personenverzeichnis zu Rate ziehen, gab es doch viele einander ähnelnde Nachnamen, verschiedene Marias - wenn auch teilweise mit Doppelnamen - und auf ein und derselben Buchseite auch schon einmal 2 verschiedene Menschen mit exakt dem gleichen Vornamen. Die Geschichte als solche lohnte jedoch das Durchhaltevermögen zweifellos, sie enthält sowohl rührende als auch skurrile Szenen und führt zu einem ebenso nachvollziehbaren wie zufriedenstellenden Ausgang. Der Protagonist, ein unscheinbarer Postbote in Italien Mitte des vergangenen Jahrhunderts, konnte sich relativ rasch meine Sympathie erwerben. Er war ein Meister im Nachahmen von Hand/Unterschriften und nutzte diese Fähigkeit durch eigenmächtige Korrekturen der ihm anvertrauten Post. Allerdings handelte er dabei stets in bester Absicht und nie auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Der Buchtitel und das mich ansprechende Coverbild passt gut zu dem hier erzählten Geschehen.