ein Spion in den Wirren des spanischen Bürgerkrieges

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mrs-lucky Avatar

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„Der Preis, den man zahlt“ ist keine einfache Kost. Er spielt zu Beginn des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) und behandelt damit ein geschichtliches Thema, das mir wenig vertraut ist, und in das ich mich etwas hineinlesen musste, um die Charaktere und politischen Gruppierungen innerhalb der Geschichte einsortieren zu können.
Hauptfigur des Romans ist der charismatische Spion und Lebenskünstler Falcó Lorenzo, der die verworrene politische Situation zu seinen Gunsten nutzt und dabei gegebenenfalls auch skrupellos über Leichen geht. Er erhält zu Beginn der Geschichte einen brisanten Auftrag, der ihn im Süden Spaniens in die sogenannte „rote Zone“ führt, in der die Kommunisten das Sagen haben. Dort soll er eine Operation leiten, während der ein hochrangiger Politiker aus dem Gefängnis in Alicante befreit und vor der Exekution bewahrt werden soll, um die Partei der Nationalisten zu stärken. Vor Ort wird Falcó von drei jungen Aktivisten unterstützt, unter anderem von Eva Rengel, deren entschlossene Art Falcó fasziniert. Er ist es gewohnt, sich bei seinen Einsätzen auf seine Instinkte und Menschenkenntnis zu verlassen, doch diesmal gerät er in ein gefährliches Spiel, in dem bald nichts mehr ist wie es scheint.
Falcó ist eine charismatische aber auch zwiespältige Hauptfigur. Er nutzt seine smarte Erscheinung und gute Ausbildung nicht nur für seine Geschäfte aus, sondern auch für zahlreiche Affären, bei denen sein Charme ihm meist spielend zu erfolgreichen Eroberungen verhilft. Seine Unabhängigkeit und seine scharfe Beobachtungsgabe haben ihm in seiner geschäftlichen Laufbahn neben seiner Skrupellosigkeit zu einigem Ruf verholfen, eine Portion Glück und die schützende Hand seines Chefs, dem „Admiral“ haben ihn bislang mit einer heilen Haut davonkommen lassen. In dieser Geschichte geht es aber um mehr, die politischen Entwicklungen sind brisant und führen geschürt durch den Bürgerkrieg dazu, dass auf beiden Seiten unklar ist, wer noch wem vertrauen kann. Den Einstieg in die Geschichte habe ich als schwierig empfunden, die vielen Personen und politischen Gruppierungen als verwirrend, es hat gut bis zur Hälfte gedauert, bis die Spannung zunahm und mich die Geschichte fesseln konnte. Sprachlich ist das Buch überzeugend und sehr pointiert, insbesondere wer sich für die spanische Geschichte interessiert, dem kann ich dieses Buch empfehlen.