Nichts im Leben ist "umsonst"

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botte05 Avatar

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„Wir befinden uns im turbulenten Jahr 1936: Der Spion Lorenzo Falcó ist charismatisch, mit allen Wassern gewaschen und steht vor der waghalsigsten Mission seines Lebens. Im südspanischen Alicante soll er einen hochrangigen politischen Gefangenen befreien und vor dem sicheren Tod retten – eine kriegsentscheidende Aktion. Unter Falcós drei Mitstreitern befindet sich auch die undurchsichtige Eva Rengel. Sie kennen sich nicht, müssen sich aber absolut aufeinander verlassen können. Und während sie sich immer weiter in eine scheinbar bodenlose Situation aus Grausamkeit und Täuschung verstricken, kommen Falcó und Eva sich nahe. Gefährlich nahe, denn schon sehr bald wird deutlich, dass alle Beteiligten ein Doppelspiel treiben …“ - Zitat Buchbeschreibung

1936 sind unruhige Zeiten. Freund und Feind sind nicht immer klar voneinander zu unterscheiden. Als Agent, der gerne alleine arbeitet, muss Lorenzo sich unbedingt einer kleinen Gruppe anschließen, die besagten Gefangenen befreien wollen. Leider sind hier auch Übermut, Fanatismus und wenig Erfahrung am Start. Allein Eva scheint anders zu sein, sicherer, mutiger, besonnener. Schnell müssen alle lernen, dass Arbeit im Untergrund extrem gefährlich ist.

Bis zum geplanten Termin der Befreiungsaktion ist die politische Geschichtsschreibung so weit gediehen, dass Deutschland General Franco anerkennt, was die instabile Situation in den Reihen der Falange zur Explosion bringen könnte. Ein weiteres unkalkulierbares Risiko.

„Der Preis, den man zahlt“ ist ein solider Spionagethriller. Falcó ist charismatisch, charmant im Umgang mit der Damenwelt, kompromisslos hinsichtlich seiner Arbeit. Die Rahmenbedingungen, in denen diese Geschichte spielt, scheinen mir hinsichtlich der tatsächlichen, geschichtlichen Gegebenheiten jener Zeit gut recherchiert, so dass ich den Eindruck gewinne, so könne es sich wirklich zugetragen haben. Das Buch nimmt mich gefangen, die Protagonisten sind so gezeichnet, dass sie mir sympathisch werden und ich auf ein gutes Ende für alle hoffe.

Das vorliegende Buch ist der Auftakt zu einer Serie um Lorenzo Falcó, bildet jedoch eine für sich scheinbar abgeschlossene Geschichte. Das Buchcover ist m. E. gelungen, zeigt es doch für mich eine „typische Agentenszene“; einen Zug im Zwielicht mit einer einzelnen Person…


Rezension: Arturo Pérez-Reverte, der Preis, den man zahlt, Roman, Insel Verlag, gebundene Ausgabe, 295 Seiten, 22,00 €, Erscheinungsdatum: 11.09.2017