Spionage im Faschismus

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feeona Avatar

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„Der Preis, den man zahlt“ ist ein Spionage-Roman, der in den 1930er Jahren in Spanien spielt. Der attraktive Falco ist ein gekonnter Spion, skrupellos, erfahren, bereit sein Leben für seinen Auftrag zu riskieren. Als sein Boss ihn hinter die feindlichen Linien schickt um einen Job zu leiten, ändert sich jedoch einiges.
Überraschenderweise ist der Hauptprotagonist ein Faschist und nicht, wie sonst meist, der Gegenspieler, der gegen den Aufstieg des Bösen kämpft. Wobei ich sagen muss, ob er wirklich ein Faschist ist, ist fraglich, Falco ist das, was man ihn beauftragt zu sein, er kämpft nicht für „die Sache“. Trotzdem macht ihn das natürlich aus heutiger Sicht eine Spur unsympatischer. Aber ich fand es eine interessante Idee, das Blatt mal so rum zu drehen.
Falco ist zwar ein erfahrener Spion, trotzdem wird er in gefährlichen Situationen nervös und versucht Risiken aus dem Weg zu gehen. Das macht ihn in meinen Augen sehr authentisch. Er ist kein knallharter Typ, dem alles egal ist, auch wenn er skrupellos ist. Zumindest bis er Eva Rengel kennenlernt. Die Frau ist anders. Meiner Meinung nach, hätte Falco sie besser durchschauen müssen, aber das hat mich während des Lesens nicht gestört. Ich fand den Gang der Geschichte gut und auch das Ende ist für einen solchen Roman sehr passend. Jedoch war alles irgendwie nicht wirklich aufregend erzählt. Durchaus interessant, aber ich habe nicht wirklich mitgefiebert, weil ich mir eigentlich keinen Moment Sorgen gemacht habe, dass Falco es nicht schaffen würde, oder dass eine überraschende Wendung kam – und so war es auch: keine großen Überraschungen. Trotzdem ein netter Roman.