Wem darf man trauen?

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lesehimmelchen Avatar

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Die Kurzbeschreibung des Buches ließ mich auf eine raffinierte Spionagegeschichte hoffen. Spion Lorenzo Falcó, der mit allen Wassern gewaschen und abgebrüht genug ist, seine Jobs pflichtbewusst und mit der erforderlichen Härte anzugehen, erhält einen besonderen Auftrag. Ein politisch Gefangener soll befreit werden und Falcó arbeitet in einem Team mit 3 weiteren Personen. Direkt zu Anfang des Buches wird man mit einem Mord im Zug konfrontiert und so werden bei dem Leser hohe Erwartungen geweckt. Mir ist Falcó ziemlich umsympathisch, von Anfang an, zumal ich die Rolle als einerseits Lebemann und andererseits hochkarätigen Spion etwas seltsam finde, auch, wenn sich beides nicht ausschließt. Nach einem gelungenen Start plätschert die Geschichte etwas dröge vor sich hin, erst nach gut 100 Seiten kommt der Autor auf die eigentliche Mission zu sprechen. Etwas Einleitung in ein Thema und Charaktere ist immer sinnvoll, aber hier hat es mir doch zu lang gedauert.

Die Story an sich finde ich gut durchdacht und man kann sich im Geschehen gut zurechtfinden, auch, wenn einen die politische Lage 1936 im Bürgerkrieg Spaniens stellenweise etwas langatmig geschildert wird.

Wett gemacht wird diese leichte Trägheit wieder durch einen guten Erzählstil des Autors, vor allem im letzten Drittel des Buches. Allgemein hätte man die Geschichte spannender aufbauen können, dennoch muss ich sagen, dass mir das Buch gefallen hat, da mir der Schreibstil sehr gut gefällt und ich möchte vom Autor auch gern Weiteres lesen. Eine sehr gute Bewertung hätte es von mir nur gegeben, wenn das Thema Spionage und ein wirklich guter Anfang durchgehend spannend gehalten worden wäre.