Midlifecrisis?

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xirxe Avatar

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Ein Mann Mitte fünfzig, verheiratet und ein Kind, hat eine wesentlich jüngere Geliebte. Keine ungewöhnliche Situation, eher schon fast alltäglich. Doch für den Ich-Erzähler dieses Buches, der sich exakt in dieser Lage befindet, ist es alles andere als alltäglich. Er staunt immer wieder darüber, mit welcher Intensität er zu lieben und zu begehren er fähig ist, fühlt sich um Jahre verjüngt und genießt das Zusammensein mit seiner Geliebten. Dennoch fehlt es ihm an der letzten Konsequenz: seine Familie zu verlassen. So fährt er mit dieser in den Winterurlaub auf einen anderen Kontinent mit der Hoffnung, dass sowohl die räumliche wie auch die zeitliche Distanz die Bindung zwischen ihm und seiner Geliebten geringer, wenn nicht sogar ganz verschwinden lässt. Aber bereits vor der Abreise plagt ihn die Eifersucht: Allein die Vorstellung, ein anderer Mann, ungebunden, jünger, attraktiver, könnte an seine Stelle treten, lässt ihn nicht zur Ruhe kommen...
Bedauerlicherweise ist die Leseprobe etwas kurz geraten, denn so lässt sich erstmal nur erkennen, dass der Ich-Erzähler zwar gut erzählen kann, jedoch nicht, ob er aufgrund seiner Entscheidungsunfähigkeit nur in Selbstmitleid versinken wird oder tatsächlich eine reflektierte Überlegung zu seiner (nicht gerade aussergewöhnlichen) Situation vornimmt. Es könnte ein richtig gutes Buch werden, aber auch das Gegenteil ist möglich ;-) Da ich ja von Hause aus optimistisch bin, vergebe ich mal vier Sterne und warte ab, ob ich hier mitlesen darf.