Der Preis der Treue

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rebekkat Avatar

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Diane Brasseur - Der Preis der Treue

Inhalt: Madame Brasseur erzählt aus der Perspektive eines Ehemanns, der in einer anderen Stadt eine Affäre mit einer deutlich jüngeren Frau hat, wie er sich damit fühlt. Um die Geschlechterfalle zu umgehen - machen wir uns nichts vor, Männer sind in derei Angelegenheiten ja meist doch deutlich einfacher unterwegs - lässt sie ihren Protagonisten in Gedanken durchspielen, wie sich "seine" Frauen - Gattin, Tochter und Geliebte - wohl in bestimmten Situationen fühlen und verhalten würden.

Cover: die junge, leicht bekleidete dunkelhaarige Schönheit mit Zigarette passt leider zu keiner der Personenbeschreibungen im Roman; gemeint ist vermutlich die - blonde - Geliebte.

Stil: Der Ich-Erzähler berichtet offen und ausführlich. Dabei klagt die Autorin nicht an, der überwiegend nüchterne Ton passt gut dazu. Gegen Ende wartet der Leser vergeblich auf einen Aha-Effekt, einen sich schließenden Kreis, ein glückliches oder schreckliches Ende - ich bin nicht sicher, ob das Buch jetzt einfach fertig werden sollte, obwohl es kein fertiges Konzept hatte, oder ob die Künstlerin bewusst das wahrgenommene Chaos steigert.

Fazit: Interessanter Ansatz, sich dem Thema zu nähern; keine weltbewegenden Erkenntnisse, aber gut zu lesen.