Der Preis der Treue

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wencke Avatar

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Dieses Buch ist in der Ich-Perspektive eines 54-jährigen Mannes geschrieben. Auf der einen Seite ist er verheiratet und lebt mit seiner Familie in Marseille. Seine Familie, das ist seine Frau, seine Tochter und sein Vater. Auf der anderen Seite hat er eine 23 Jahre jüngere Geliebte - Alix. Die Wochenenden verbringt er in Marseille bei seiner Familie. Von Montagabend bis Freitagabend ist er beruflich in Paris, dort verbringt er dann seine freie Zeit mit Alix. Seit einem Jahr nun führt er dieses Doppelleben. Wir lesen von den Entwicklungen im letzten Jahr und wie er es schafft, sein Doppelleben zu bewältigen. Oft ist es so, wenn er bei Alix ist, dass er sich dann nach seiner Frau und seiner Familie in Marseille sehnt. Umgekehrt ist es genauso, wenn er bei seiner Frau ist, sehnt er sich nach Alix. Gleichzeitig fühlt er sich an keiner Stelle zu Hause. In Marseille funktioniert auch ohne ihn alles wunderbar. Bei den Gesprächen, die seine Familie führt, hat er das Gefühl, dass er gar nicht richtig dazu gehört. Die Gespräche gehen um Themen und Personen, die er nicht kennt. Aber auch in Paris bei Alix ist er nicht zu Hause. Er macht sich viele Gedanken, z.B. was Alix von ihm denkt, wie er die Zeit bei seiner Familie verbringt. Oder er stellt sich vor, wenn seine geliebte Tochter ihm erzählen würde, dass sie sich in einen älteren, verheirateten Mann mit zwei Kindern verliebt hat. Weiter spielt er in seinen Gedanken auch eine Szene durch, wie seine Frau von der Geschichte mit Alix erfährt.

Ich bin von diesem Buch sehr positiv überrascht. Obwohl das gesamte Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist (ohne, dass der Name dieses Mannes genannt wird), ist es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Ganz im Gegenteil, es ist unheimlich kurzweilig und ich habe es innerhalb kurzer Zeit komplett durchgelesen. Es ist schon interessant, solch ein Doppelleben mal von einer anderen Seite zu betrachten.