Monolog eines Ehebrechers

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Der Protagonist dieses Romans sitzt in seinem Arbeitszimmer und resümiert über sein Doppelleben, das er seit einem Jahr führt. Zu Hause in Marseille lebt er mit seiner Frau, der Tochter und dem kränkelnden Vater am Wochenende, in Paris ist er berufsbedingt die ganze Woche und hält sich dort seit neuestem eine Geliebte. Doch auch für ihn kommt irgendwann der Tag der Entscheidung, trennt er sich nach 19 Jahren von seiner Frau oder fängt er neu mit Alix an?

Auf 173 Seiten schwafelt er über sich, seine Potenz, sein Alter, seine beiden Frauen, aber nichts ist wirklich greifbar. Alles wirkt farblos und eindimensional. Nicht damit genug das er über sein eigenes (Liebes)Leben schwadroniert, besonders nervig fand ich, das er sowohl seiner Frau als auch seiner Freundin ständig Wörter in den Mund legt und zwar so dass er das Gefühl hat jede von beiden verzehrt sich nur nach ihm. Dabei reduziert er sie Beide auf eine finde ich infame Weise, seine Frau ist das Hausmütterchen, das sich um Haus, Tochter und kranken Schwiegervater kümmern kann, seine Geliebte, die Frau in der Warteschleife. Fast alle gängigen Klischees eines solchen Ehebruchs werden hier auch bedient. Nein , ich hatte mir definitiv mehr von diesem Buch erwartet, selbst die erotisch dargestellten Passagen wirken auf mich sehr hölzern.