Monolog eines Untreuen

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janosch79 Avatar

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Mich hat dieser Roman sehr interessiert und hat mir gut gefallen.
Er wird aus der Sicht eines Mannes geschrieben, der mit seiner Familie in Marseille lebt und unter der Woche beruflich in Paris ist und sich dort eine Geliebte namens Alix hält.
Im Laufe seiner Schilderungen macht sich der untreue Ehemann Gedanken, wie diese Dreiecksbeziehung verlaufen soll.
Seine Liebe zu Alix geht sogar soweit, dass er sie an den Wochenenden immer mehr vermisst.

Diane Brasseur gelingt es sehr gut, die Gedankengänge des Mannes dem Leser vorzustellen.
Man erkennt die innere Zerrissenheit, die in ihm vorgeht. Zu einem die Leidenschaft für seine Geliebte Alix, die er am liebsten die gesamte Zeit sehen möchte.
Zum anderen seine Ehefrau, für er auch noch immer Gefühle hat.
Es geht sogar soweit, dass der untreue Ehemann sich sorgt, dass seine Frau hinter sein Geheimnis kommt.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, sodass man das Buch sehr flüssig lesen kann.
Mit dem Hauptprotagonisten kann man hervorragend mitfühlen und kann sogar Argumente finden, warum er untreu geworden ist, obwohl er moralisch total verwerflich handelt.
Das Buch mahnt auch nicht oder hält den moralischen Spiegel vor, sondern zeigt die Gedankengänge und Ängste eines untreuen Mannes auf.
Die einzigen Minuspunkte in meinen Augen waren die Kürze des Buches und das Cover.
Ein paar mehr Seiten wären sicher besser gewesen und das Cover hat den typischen französischen Anstrich.