Ungewöhnlich und neu

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tristessa Avatar

Von

Ich habe dieses Buch als Leseexemplar erhalten. Dies war aber nur Glück obendrauf, denn es war bereits beim Buchhändler vorbestellt und wäre sowieso bei mir eingezogen, weil ich einerseits die Aufmachung toll finde ( ja, Verpackungsopfer), aber auch die Stimmen zum Buch mich enorm neugierig gemacht haben.
Und was soll ich sagen, am Ende wurde ich nicht enttäuscht, aber der Weg dahin war ungewöhnlich.
Vieles an diesem Buch ist ungewöhnlich und so, auch im High-Fantasybereich, nicht üblich. Die Geschichte wird aus sich eines allwissenden Erzählers erzählt. Wie passend, da es sich um einem Gott handelt. Wer kann allwissender sein?
Die Erzählebene ist zweigeteilt, zugegeben nicht mehr ganz so ungewöhnlich. Aber diese direkte Ansprache durch den Erzähler, als wäre man selbst der Protagonist, über den man zu Beginn aber rein gar nichts weiß, weil es hier kein bisschen Exposition gibt, war für mich im ersten Moment nicht ganz so einfach um in diese Geschichte reinzukommen.
Die Welt, die hier präsentiert wird ist komplex, Es gibt Götterkriege, Menschenkriege und natürlich ist alles miteinander und ineinander verwoben.
Das Worldbuilding gefällt mir in diesem Fall ausgesprochen gut, da es abseits der ausgetretenen Pfade und trotzdem irgendwie klassisch Fantasy ist.
Letztlich begleiten wir Eolo, den Adjutanten des Erben des Statthalters zurück in die Stadt, in der der Rabengott verehrt wird. Um mit den Menschen zu kommunizieren, spricht der Rabengott über ein Instrument, einen Rabenvogel zu den Menschen. Stirbt das Instrument, opfert auch der Statthalter sein Leben und der erbe übernimmt seinen Platz. In diesem Fall kommt aber alles etwas anders. Der Bruder des Statthalters giert ebenfalls nach Macht und die verschiedenen Götter haben eine mehr oder minder machtvolle Zeit hinter sich. Aus der Erzählerpersektive wird nun diese Geschichte der Stadt, sowie die eigene Geschichte des Ich-Erzählers berichtet.
Ich fand es sehr einfach den aktuellen Ereignissen zu folgen, die Lebensgeschichte des Erzählers zu verfolgen fand ich am Anfang leider etwas anstrengend. Je näher man aber an die aktuelle Zeit kommt um so kurzweiliger werden auch diese Abschnitte.
Zusammenfassend bleibt es für mich ein toller Roman mit ungewöhnlichen Erzählstil und neuen Ideen, sowie sympathischen Figuren. Definitiv eine Leseempfehlung für High-Fantasy-erfahrene Leser, die mal etwas anderes wollen. Aber man muss sich schon ein bisschen anstrengen um diese Geschichte schätzen zu können.