Ein beklemmendes Stück Zeitgeschichte

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Schon das Vorwort fand ich sehr bemerkenswert. Wie schön, dass es noch Menschen gibt, die verloren gegangene, literarische Schätze der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dieses schon 1938 geschriebene Manuskript stellt also ein bislang unveröffentlichtes Zeitdokument dar und diente als Vorlage für den Roman "Der Reisende".
Schon nach wenigen Seiten der Leseprobe ahnt man, dass der Autor in seinem Roman viel von seinen eigenen Erlebnissen im Nazi-Deutschland mit verarbeitet hat. Er erzählt eine berührende und zugleich beklemmende Geschichte rund um seinen jüdischen Protagonisten, den angesehenen Kaufmann Silbermann, der schon bald erkennen muss, dass die Nazis nicht mehr zwischen den richtigen, deutschen und den „falschen“ Juden differenzieren. Sprachlich wirkt der Roman keineswegs altmodisch, sondern lässt sich sehr angenehm lesen und versetzt uns Leser in ein dunkles, beschämendes Kapitel der deutschen Geschichte. Gerne möchte ich Silbermanns Schicksal und seine Flucht weiter verfolgen …