Eindringlich und beklemmend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
svanvithe Avatar

Von

Was für eine Geschichte. Ich gebe zu, ich hatte beim Lesen schon ein beklemmendes Gefühl. Solche Aussagen wie die von Gustav Becker: "Wenn du ein Jude wärst wie andere Juden, eben ein richtiger Jude, dann wäre ich vielleicht dein Prokurist geblieben, dein Sozius wär’ ich nie geworden! Ich bin kein Renommiergoj, nie und nimmer bin ich das, aber du bist ein vertauschter Arier, das ist meine Überzeugung." verursacht mir Gänsehaut.

Auch das Geschacher ums Haus ist erniedrigend, genauso die von einem Kellner angedachte - später ja erfolgte -Kennzeichnungspflicht: "Das Beste wäre schon... wenn die Juden gelbe Streifen um den Arm tragen müssten. Dann kämen wenigstens keine Verwechslungen vor." - Das ist wahrlich grausam.

Der Autor schafft es auf eindringliche Art, die Situation zu schildern. Wir wissen, dass der Vorsatz von Silbermann "Menschenwürde, dachte er, man hat doch Menschenwürde, die darf man sich nicht nehmen lassen." sich nicht halten lassen wird.