Reisen ohne Ziel - beklemmend

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smilingkatinka Avatar

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Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann möchte eigentlich seine Zelte in Deutschland abbrechen und mit seiner Frau zu ihrem Sohn ins Ausland ziehen. Doch leider hat er die Entwicklung im Nazi Deutschland durchschaut. Während einer Verkaufsverhandlung klopft es an seiner Tür. Überraschend hiolft ihm sein Geschäftspartner und Otto kann über den Hinterausgang fliehen. Ohne seine Frau. Doch wohin? Wo iost man sicher? Im Hotel möchte man ihn nicht sehen. In der Herberge sind so viele Juden, dass es gefährlich ist. Wo soll er hin? Und vorallem: wie geht es seiner Frau, die er nicht mehr erreichen kann?

Mich packte die Leseprobe sehr. Es schien, als würde um mich herum die Temperatur sinken und dabei befinden wir uns erst am Anfang des Buches. Fast hat man angst, weiterzulesen. Zu lesen, wie der wohlhabende Mann wohl langsam begreifen muss, dass er seinen Anspruch auf Menschenwürde verliert. Wie er zum Reisenden ohne Ziel wird. Wie schön ist doch das Reisen, wenn man weiß, dass man nach Hause kann! und wie beklemmend, wenn man das eben nicht kann.
Ich bin Enkelkind zweier Flüchtlingsfamilien. Großeltern, die nicht reisen mochten. Die ihr Zuhause liebten. Die alles zurücklassen mussten. Diese Leseprobe trifft mich tief und ich würde das Buch sehr gerne rezensieren.