Die zerstörerische Tyrannei des Dunkeldu

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owenmeany Avatar

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Der Hobbit-Presse von Klett-Cotta verdanke ich schon seit über dreißig Jahren äußerst inspirierende Leseerlebnisse. Bereits die Buchgestaltung weckt die Vorfreude auf Fantasy vom Feinsten. Dann fühle ich mich zu Beginn des Prologs wie in ein Land versetzt, dessen Sprache ich nicht verstehe.

Zwei Holzfiguren wurden zu menschlichem Leben erweckt und beobachten nun wie gebannt Axoras, den Nachtparder. Liebe und Tod, schicksalhaft miteinander verbunden, lassen Sico im schönsten Moment grausam sterben. Und die Schlange verschwindet.

Bis ins letzte Detail ausgemalt mit farbigen Ornamenten breitet Gößling eine Kulisse wie von einem exotischen Brueghel gemalt vor dem Leser aus. Eine große Flut, ein Klimawandel haben auf der Erde stattgefunden. Vergleiche schaffen die morbide Atmosphäre einer Endzeitvision, dabei schimmert durch den ungewohnten Wortgebrauch unser hiesiger und jetziger Alltag durch (Metallscheiben = CDs). Sanu Rabov, Agent der Mysto, ist in Kapitel eins mit dem Rätsel der Schlangen befasst. Von der Anlage her kommt es auf einen Krimi heraus, denn eine junge Frau hat ihr Leben verloren, und er soll den Fall aufklären.

Wie ein Kaleidoskop wirbelt Gößling die bunten Versatzstücke durcheinander, aber ist es ihm auch gelungen, ein stimmiges Muster daraus zu formen, das Konzept einer neuen Welt?