Eine tolle Familiengeschichte

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dezemberengel1977 Avatar

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Zuerst ist mir bei diesem Buch das wunderschön gestaltete Cover aufgefallen. In einer Buchhandlung hätte ich sofort danach gegriffen.

Erzählt wird in diesem Roman die Geschichte von Olga, die 1925 geboren wird. Ihre Mutter stirbt bei der Geburt, ihr Vater interessiert sich nicht für sein Kind und so wächst Olga unter der liebevollen Hand ihres Großvaters heran, von dem sie auch ihre Liebe zur Medizin erbt. Von klein auf an hat sie den Wunsch eines Tages Ärztin zu werden, was zu der damaligen Zeit kaum möglich ist.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. Es beginnt 1991 kurz nach dem Mauerfall. Olga wird von Ihrer Tochter und Enkeltochter zu einer Reise in ihre alte Heimat, die Uckermark eingeladen und Olga dabei mit ihrer Vergangenheit und alten Wunden konfrontiert.

Die Rückblenden in die Jahre 1943 bis 1948 sind nicht immer chronologisch, also muss man ein wenig aufpassen, in welcher Zeit man sich gerade befindet.
Es ist gut das immer wieder die ruhigere Gegenwart als Gegensatz zur Vergangenheit erzählt wird, denn die Kriegsjahre und die Zeit danach waren beim Lesen sehr anspruchsvoll .Die Schilderungen sind so voller Emotionen, dass man mit den Charakteren regelrecht mitleidet und ich an manchen Stellen innehalten musste. Es ist schwer zu ertragen, was die Menschen damals erleiden mussten.
Der Eisvogel zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch und gilt für Olga als die tierische Erscheinung ihrer toten Mutter.

Alles in allem kann ich diesen Roman nur empfehlen. Die Figuren sind komplex ausgearbeitet und die Geschichte eingebettet in gut recherchierte historische Zusammenhänge.