Der Ruf des weißen Raben

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regenprinz Avatar

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Hm, ich bin nach der Leseprobe etwas zwiegespalten ...

Was mir recht gut gefällt, ist die anschauliche Erzählweise, die mich beim Lesen sofort in die Szene hineinversetzt und mich die Atmosphäre des Schauplatzes spüren lässt. Mystisch-spannend beginnt die Handlung, auch das gefällt mir sehr gut. Ich möchte wissen, was mit den verschwundenen Indianern passiert ist und ob das Mädchen, das erst seit kurzem vermisst ist, vielleicht wiedergefunden wird. Die Figuren sind mir sympathisch. All das spricht klar für das Buch.

Was mich jedoch stört, ist die (mangelnde) Logik. Wieso erkennt eine in Kanada aufgewachsene Frau nicht, was für ein Gebäude sie da vor sich hat? Wie kann sie (nachdem sie sogar das Schild "Spiritual Centre" gelesen hat!) es immer noch mit einem Pub oder Café verwechseln? Wieso dreht sie nicht eilig wieder um, als sie die Tür zu dem dunklen, verräuchterten Raum öffnet, sondern geht blindlings weiter? Da habe ich beim Lesen einfach nur noch den Kopf geschüttelt ...

(Ach, und noch eine Kleinigkeit: Das Wort "Zeremonie" ist zweifellos wichtig für diese ersten Seiten. Aber ganz so exzessiv hätte die Autorin es dann doch nicht verwenden müssen. Ich war fast schon versucht, zu zählen. :-) )