Der Ruf des weißen Raben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

 

Ich habe dieses Buch quasi in einem Rutsch verschlungen. Die Handlung spielt zumindest in der Gegenwart in Kanada und es geht um die Weiße Myra, die den Indianer Chad „zufällig“ kennenlernt. Sie hat eine Aufgabe zu erfüllen und ein magisches Amulett zu finden, um die Menschheit zu retten. Dazu wechselt sie sowohl in die fernste Vergangenheit wie auch in die Zukunft. Was sich hier in Kurzform wie ein Abklatsch von „Harry Potter“ oder „Zurück in die Zukunft“ anhört, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Ich muss zugeben, dass ich weder an Esoterik, noch an übernatürliche Kräfte und Geistwesen glaube. Dies machte es mir ein wenig schwierig. Gerade den schnellen Wechseln in den Zeiten am Anfang des Buches und dann auch später den Beeinflussungen der Zeiten untereinander mochte ich nicht immer mit aller Konsequenz folgen. Die Guten waren einfach immer gut und fast nahezu makellos Weiß, die Bösen immer abgrundtief böse und Tiefschwarz. Die Skala der Grautöne dazwischen fehlte hier völlig. Auch die teilweisen Wunder (z. B. Schweben eines schweren Wagens beim Absturz in eine Schlucht) fand ich nicht immer wirklich gelungen und mir fehlte der Glauben daran.

Aber natürlich sind das alles Metaphern für den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse in der Welt, für den Glauben an die Menschen, an die Kräfte der Natur und an das wirklich wichtige im Leben (Familie, Liebe, Hilfe, Menschlichkeit). Manchmal erinnerte das Buch ein bisschen an ein Märchen. Doch insgesamt störte dies die Geschichte nicht wirklich und auf keinen Fall das Lesevergnügen. Das Buch ist flüssig geschrieben, mit sehr viel Fantasie und noch mehr Poesie. Auch das Cover ist sehr schön gestaltet. Für ein Erstlingswerk wirklich sehr gelungen. Alles in allem vergebe ich dafür 4 Punkte und wünsche dem Buch recht viele Leser.