Inspirierender Roman!
"Der Salon der kühnen Frauen" von Clare Pollard ist eines meiner Highlights in diesem Jahr. Neben dem toll gestalteten Cover hat mich das Konzept des Romans sofort abgeholt, der die Handlung eingerahmt von Märchen erzählt. Viele Märchen werden den Lesern und Leserinnen bekannt sein und enthalten Lehren, die die Haupthandlung sehr gut ergänzen. Wesentliches Thema sind die Lebensumstände von Frauen zur Zeit des Absolutismus in Frankreich, der Zeit Ludwig des XIV. Das Leben der Frauen ist geprägt von systematischer Unterdrückung und alle Möglichkeiten, sich zu entfalten, erstrecken sich auf das Geheime und den Rand der Gesellschaft. Kleine Freiheiten und Gelegenheiten der Zensur zu entgehen und politische und religiöse Themen zu diskutieren, bietet nur der Salon. Dabei sind die vorgetragenen Märchen die Tarnung für die eigentlich vermittelten Botschaften. Dabei sind die handelnden Persönlichkeiten vielschichtig. Viele beschreiten eine Entwicklung.
Der pointierte und melodische Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Leid wird unumwunden angesprochen. Die ungeschönte Darstellung des menschlichen Körpers und der Lust steht im gelungenen Kontrast zur geschminkten Gesellschaft im "schönen Schein".
Fazit: Der gut recherchierte historische Roman bietet einen guten Einblick in die Gesellschaft zur Zeit Ludwigs des XIV. und ist im Hinblick auf die behandelten Themen erschreckend modern. Leseempfehlung!
"Warum sagt einem keiner, dass aus der schönen Prinzessin die böse Königin wird, dass sie dieselbe Person sind, nur an verschiedenen Stellen in der Geschichte?" S. 237 f.
Der pointierte und melodische Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Leid wird unumwunden angesprochen. Die ungeschönte Darstellung des menschlichen Körpers und der Lust steht im gelungenen Kontrast zur geschminkten Gesellschaft im "schönen Schein".
Fazit: Der gut recherchierte historische Roman bietet einen guten Einblick in die Gesellschaft zur Zeit Ludwigs des XIV. und ist im Hinblick auf die behandelten Themen erschreckend modern. Leseempfehlung!
"Warum sagt einem keiner, dass aus der schönen Prinzessin die böse Königin wird, dass sie dieselbe Person sind, nur an verschiedenen Stellen in der Geschichte?" S. 237 f.