berührend und nachdenklich stimmend

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kraberg Avatar

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Bad Altbach ist eine Kleinstadt und hier lebt Walter Weber allein, seit seine Frau vor einiger Zeit verstorben ist. Er ist ein alter Mann, der einsam ist, der mit seiner toten Frau Zwiesprache hält und seinen Alltag in feste Rituale eingeteilt hat. Freunde hat er keine, kein Wunder so knurrig wie er sich gibt. Doch die Begegnung im Stadtpark mit dem neunjährigen Janne, dem er sich mürrisch als Oldman vorstellt, wird der Beginn eines neuen, erfüllteren Lebensabschnitts…
Ja so könnte man die Geschichte beschreiben, ohne zu viel zu verraten. Der Autorin ist es gelungen Oldmans Veränderung vom abweisenden kauzigen, zum Teil auch verbitterten alten Mann so rührend zu schildern, dass ich dachte, ja so könnte es gewesen sein. Oldman öffnet sich gegenüber Janne und seiner Mutter Malu ganz allmählich. Er bewundert die Liebe zwischen der alleinerziehenden Mutter und ihrem Sohn und erfährt dabei auch selbst wieder so etwas wie Liebe durch die beiden. Auch mich haben der liebevolle Umgang zwischen den beiden, aber auch zwischen Malu und ihrer Freundin Liv beeindruckt. Der Austausch ihrer Gedanken bei Unsicherheiten, die gegenseitigen Ratschläge in diesen Dialogen haben mich nachdenklich gestimmt. Es sind keine Floskeln, um den anderen zu beruhigen. Nein, da kommen oft ganz unerwartete Antworten. Antworten, die dem Fragenden aber das Gefühl geben verstanden worden zu sein, aber die Antwort selbst finden zu müssen. Gerade diese Dialoge haben mich nachdenklich gestimmt und vom Buch voll überzeugt. Daher gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.