Emotionale Wohlfühllektüre

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„Der Schacherzähler“ von Judith Pinnow ist ein tolles Buch, hier stimmt das Gesamtpaket. Angefangen beim Cover: die Gestaltung ist frühlingshaft und positiv, doch bleibt gleichzeitig durch die nur in Rückansicht abgebildeten Figuren eines Jungen neben einem älteren Mann geheimnisvoll und weckt damit die Neugier der Leser*innen. Judith Pinnows Schreibstil ist sehr angenehm, humorvoll, empathisch und leicht verständlich, ohne dabei zu einfach oder langweilig zu sein. Die Geschichte wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt und die Kapitel tragen den Namen der jeweiligen Person, aus deren Sicht erzählt wird. Dabei werden sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren sympathisch und nahbar gezeichnet und als Leserin konnte ich mit jeder Figur leicht mitfühlen. Neben den drei Hauptfiguren Janne, seiner Mutter Malu und dem anfangs nur Oldman genannten Walter tauchen einige mehr oder weniger wichtige Nebencharaktere auf, die jeder für sich eine glaubwürdige Rolle spielen. Die verschiedenen Erzählstränge der Figuren sind dabei nicht alle gleichermaßen relevant und werden auch nicht alle zu Ende erzählt, was aber keinesfalls störend oder abwegig ist, sondern den Leser*innen noch angenehm Raum für eigene Gedankenspiele gibt. Einige Situationen sind vielleicht etwas vorhersehbar, doch durch den humorvollen und empathischen Schreibstil tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Insgesamt ist „Der Schacherzähler“ eine Wohlfühllektüre, bei der man sowohl zum Lachen als auch zum Weinen gebracht wird. Die denkwürdige Geschichte über Freund- und Bekanntschaften und wie diese unser Leben beeinflussen können liest sich sehr flüssig und klingt noch lange nach. Klare Leseempfehlung.