Von Lebensentscheidungen und verlorenen Beziehungen

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arnoe Avatar

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In einer sehr angenehmen Erzählweise, nimmt Judith Pinnow mich den Leser mit, holt mich ab und entführt mich in die fiktive Kleinstadt Bad Altbach.
Dort lässt sie mich am Leben von ganz unterschiedlichen Menschen teilhaben.
Die alleinerziehende Mutter, Malu, ihr Sohn Janne, die Freundin Liv, den Besitzer des kleinen Cafes, Hinnerk und einen alten Mann, der fortan als Oldman bezeichnet wird, obwohl er Walter oder Wally heißt.
Genau das ist die einzige Schwäche des Romanes. Warum Oldman? Das hat sich mir nicht erschlossen und klang von Anfang an zu konzipiert, ähnlich wir der Klappentext, der eher nichtssagend auf mich wirkte.
Dennoch ist es „Der Schacherzähler“ ein sehr guter Roman. Eine Urlaubslektüre im besten Sinne. Leicht erzählt, die Dramen und Probleme sind da, aber nicht übermächtig.
Die Geschichte hinter der Geschichte entwickelt sich ganz allmählich. Geheimnisse kommen ans Licht und nach und nach wird klar, dass die handelnden Personen durchaus Gemeinsamkeiten haben und sich vielleicht daher so sympathisch finden.
Judith Pinnow schreibt schnörkellos und gut zu lesen. Zwei Seelensätze stachen aus dem Stil heraus.
Die Figuren wuchsen einem ans Herz und das Ende beinhaltete eine Überraschung, mit der ich tatsächlich nicht gerechnet habe und die einen wundervollen Abschluss ergab.
Ich habe gelächelt, war gespannt, habe möglicherweise an ein, zwei Stellen, Tränen in den Augen gehabt.
Vielen Dank für die schönen Stunden an Judith Pinnow, zusammen mit einer klaren Leseempfehlung.