Ohne Schlaf geht es nicht

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linda.konig12 Avatar

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„Der Schlaf der anderen“

Von Tamar Noort

Zwei Frauen begegnen sich eines Nachts in einem Schlaflabor. Janis arbeitet dort als Mitarbeiterin für die Nachtwache. Tagsüber lebt sie sehr zurückgezogen und lässt sich nicht gern emotional auf andere Menschen ein.
Sina soll dort (endlich) schlafen und Hilfe bekommen bei ihrer Schlaflosigkeit.
Sie ist erschöpft vom Leben. Findet sich nicht mehr zurecht in ihrem Beruf als Lehrerin und im ihrer Familie.

Dieser Roman lebt von der stimmungsvollen Atmosphäre: Die nächtliche Begegnung im Schlaflabor liest sich so intensiv, als ob ich ebenfalls dort liege und die Stimmung und Stille wahrnehme.

Und in dieser Stille dort beginnen die beiden Frauen sich selbst Fragen zu stellen, die sie lange vermieden haben: Was passiert, wenn das Leben nicht so verläuft, wie man es sich gewünscht hat? Und kann man sich auf neue Menschen einlassen wenn man niemanden an sich ran lassen kann?

Nach dem Zusammentreffen gehen beide wieder ihre eigenen Wege und doch verändern sie sich irgendwie. Ihre Entwicklung ist toll mit anzusehen. Es gibt so viele kleine Momente in denen es minimale Veränderungen gibt, die dann so viel größeres bewegen.

Janis und Sina treffen wieder aufeinander, finden zueinander und es entsteht eine freundschaftliche Verbindung.
Und diese ist so wunderschön leise, irgendwie nicht richtig greifbar, eher ein Gefühl und voller unausgesprochener Sehnsucht.

Ein wirklich schöner Roman. Über Erschöpfung, Freundschaft und die Hoffnung sein Leben verändern zu können.

Klar… auch ein Roman übers schlafen. 💤

«Und dann wachst du auf und fragst dich, welcher Wochentag ist, welcher Monat, wo wir uns gerade im Jahr befin-den. Ist es bald Weihnachten oder kommt als Nächstes der Sommer?
Du lebst außerhalb der Zeit.“