Nicht so spannend und unterhaltsam wie erwartet

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lunamonique Avatar

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„Der Schlüssel des Salomon“ ist der Folgeroman von „Das Einstein Enigma“. Autor José Rodriguez dos Santos schickt Universitätsprofessor Tomás Noronha in ein neues Abenteuer rund um Wissenschaft und Forschung.

CIA-Wissenschaftsdirektor Frank Bellamy kommt unter mysteriösen Umständen an einem ungewöhnlichen Ort ums Leben. Ein Stück Papier in seiner Hand weist auf Professor Tomás Noronha als Täter hin. Die CIA will ihn zur Strecke bringen. Tomás erkennt im letzten Moment die Gefahr und flüchtet.

Die Geschichte beginnt 2014 mit der Vorgeschichte zu Frank Bellamy. Trotz Intelligenz, besonderem Spürsinn und Vorsicht gerät er in eine Falle. Was ist passiert? Seine letzte Nachricht stellt Rätsel auf, denn sie ist nicht so eindeutig wie von der CIA hingestellt. Durch Perspektivwechsel erfährt der Leser wer hinter dem Mordauftrag steckt. Auch auf das Motiv gibt es Hinweise. Spannung kommt mit der Jagd auf Professor Tomás Noronha auf. Privates macht die Hauptfigur sympathisch. Kurze Kapitel sorgen für einen guten Lesefluss. Das Tempo wird durch lange wissenschaftliche Erklärungen ausgebremst. Auch wenn Themen wie Bewusstseins-Entstehung, Auswirkungen des Bewusstseins auf die Realität, Experimente und Studien faszinieren, gerät die Handlung in der ersten Buchhälfte über lange Strecken ins Hintertreffen. Ein bisschen erinnert die Hauptfiguren-Konstellation an „The Da Vinci Code – Sakrileg, wobei der Thriller wesentlich mehr Tempo und Action bietet. Es ist das eigensinnig Sture, was Seniorenheims-Leiterin Maria Flor im Laufe der Geschichte interessant macht. Tomás und Maria sind oft zu sehr mit der Wissenschaft beschäftigt, als Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Tomás überzeugt mit besonderer Kombinationsgabe. Maria wirkt nicht ebenbürtig, sondern eher wie das hübsche Anhängsel, das noch wichtige Funktionen in der Story hat. Ein mysteriöses Geschenk und eine Überraschungseffekt zum Schluss sorgen für etwas Raffinesse. Ein Gegner will sich nicht so richtig in die Geschichte integrieren. Insgesamt wirkt alles zu konstruiert. Tatsächlich ist die erfundene Handlung nur dazu gedacht, um dem Leser über erstaunliche, wissenschaftliche Entdeckungen zu informieren. Das ist schade. Interessante Forschungsergebnisse schließen eine packende Handlung nicht aus. So stellt sich Unzufriedenheit ein und über Einiges wird schneller hinweg gelesen. Trotz allem, die geballten Forschungs-Kenntnisse beeindrucken.

Titel und Pentakel haben magische Anziehungskraft. Mit dem Feuer ist das Amulett effektvoll in Szene gesetzt. Störend wirkt der rote Balken unten auf dem Cover mit dem Hinweis auf den Autorenerfolg. „Der Schlüssel des Salomon“ ist für alle begeisterten Leser von „Das Einstein Enigma“ ein Muss. Wer sich nicht gerne mit wissenschaftlichen Dingen auseinander setzt, sollte zu einem anderen Buch greifen.