Der Schrecken kommt als Weihnachtsmann

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In ihrem Debut setzt die Autorin Gabrielle Ullberg Westin mit einem sehr schlimmen Ereignis ein. Henna, die Ehefrau des Fußballstars Mans Sandin wird an Heiligabend vor den Augen ihrer Kinder von einem als Weihnachtsmann verkleideten Mann ermordet. Die Familie lebt im beschaulichen Hudiksvall. Als leitender Kriminalinspektor ermittelt Johan Rokka, der eben aus Stockholm in seine Heimatgemeinde zurückgekehrt ist. Rokka ist alleinstehend und trauert einer längstvergangenen Liebe nach. Seine Freundin Fanny war vor vielen Jahren aus Hudiksvall verschwunden und seither gibt es keine Spur von ihr.
In diesem vorliegenden Fall ermittelt Rokka an der Seite eines bewährten Teams. Die Untersuchungen führen ins Umfeld des erfolgreichen Fußballers, nach Florenz, wo dieser früher lebte und in seine Vergangenheit.
Der Einstieg in den Krimi ist mir sehr leicht gefallen. Sehr schnell hatte ich eine Vorstellung der Figuren innerhalb der Polizei, aber auch unter dem Bekanntenkreis von Sandin und Henna gewonnen. Sehr bald wird die Handlung recht komplex, so dass ich mich ziemlich konzentrieren musste bei der Lektüre. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und an verschiedenen Schauplätzen und Zeiten erzählt, wobei mir der Übergang nicht immer gleich klar war. Dazwischen sind in kursiver Schrift sehr kurze Kapitel aus einer Art Tagebuch eingefügt, bei dem man erst gegen Ende erfährt, wer es geschrieben hat und an wen es sich richten soll.
Vom sprachlichen Ausdruck her, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Für mich ist es eine gute Mischung als erzählerischen Passagen und Dialogen. Die Stimmung im verschneiten Hudiksvall konnte ich sehr gut nachfühlen. Obwohl es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, ist das Privatleben der Protagonisten zwar anschaulich dargestellt worden, aber doch zugunsten der Auflösung des Kriminalfalls im Hintergrund geblieben.
Aufgrund der teilweise etwas komplexeren Handlung mit den zahlreichen Figuren konnte ich den Kriminalroman nicht so schnell lesen, wie das sonst üblich ist. Ich habe mich nicht gelangweilt, dennoch war es für mich kein Pageturner. Ich kann mir vorstellen, dass ich den zweiten Band auch lesen werde, um zu sehen, wie es mit den Figuren weitergeht und mir danach ein Urteil fälle, ob die Bücher von Gabriella Ullberg Westin mein neues „Skandinavien-must-read“ sind oder nicht. Ich vergebe 4 Sterne.