Gut bis auf Kleinigkeiten

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katercarlo Avatar

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Schwedische Autoren verteidigen seit Jahren ihren Ruf als beste Krimischreiber. Das gelingt nicht nur durch bewährt erfolgreiche Autoren wie Henning Mankell, sondern auch mit Hilfe von vielversprechenden Newcomern. Gabriella Ullberg Westin ist eine solche.
Mit ihrem Buch „Der Schmetterling“ zeigt sie, dass sie das Potenzial hat die stolze schwedische Krimi-Kultur weiterzuführen. Ihre Handlungsstränge sind geschickt verwoben, lassen immer wieder offene Enden und fügen sich zum Schluss zu einem großen Ganzen zusammen. Die Autorin spannt ihre Leser auf die Folter, lässt sie raten und im Dunkeln herumirren.
Dabei fehlt ihr noch das Geschick eines Arne Dahls oder Håkan Nessers. Stellenweise ist die Handlung vorhersehbar oder nicht ganz logisch, Spannung fehlt und Unwichtiges wird unnötig ausgedehnt. Doch das sind Kleinigkeiten, die nicht groß ins Gewicht fallen und dem Krimi lediglich noch das Krönchen aufgesetzt hätten.
Etwas anderes, das mich an dem Buch stört, ist der Titel. Es ist zwar klar, worauf er sich bezieht, aber warum es als Buchtitel gewählt wurde, ist mir nicht verständlich. Aber auch das ist eine Kleinigkeit, über die sich hinwegsehen lässt.
Im Großen und Ganzen ist der Krimi gelungen und die Autorin muss sich nicht hinter ihren schwedischen Kollegen verstecken.