Ein Reisebericht zur Entschleunigung

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kabo16 Avatar

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Sylvain Tesson hat sich auf die Reise begeben, um den Schneeleoparden mit eigenen Augen zu sehen. Da es nur noch 5000 Exemplare davon auf der Erde gibt, braucht man Glück und Geduld ihn zu finden.
Er folgt der Einladung des bekannten Tierfotografen Vincent Munier im Winter nach Tibet. Begleitet werden sie von Muniers Verlobter Marie (Tierfilmerin) und Leo (Adjutant und Laufbursche).
Bei Temperaturen um die - 25/30 C in einer Höhe von ca. 4500 m, sollte man glauben, dass der Geist einfriert. Eher das Gegenteil ist hier der Fall. Das karge Gelände gibt jede Menge Denkanstöße, zu jedem kleinen Detail. Der Leser ist bei dieser Suche hautnah dabei.
"Einstweilen zog die Zeit vorbei, sonst niemand", das ist so ein schöner Satz. Davon findet man sehr, sehr viele.
Deshalb darf man diese 187 Seiten nicht zu schnell lesen, sich nicht hetzen lassen, denn meiner Meinung nach, kommt der Leser so selber zu einer Entschleunigung. Es macht außerdem auf die Zerstörung unserer Tier- und Pflanzenwelt aufmerksam. Die nächsten Generationen werden den Schneeleoparden wohl nicht mehr in freier Wildbahn vor die Kamera bekommen.
Dieses Buch ist Poesie und Philosophie.