Eine Reise

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Der Schriftsteller Sylvain Tesson wird von dem Tierfotografen Vincet Murier eingeladen, ihn nach Tibet zu begleiten um Schneeleoparden zu beobachten. Zusammen mit zwei anderen machen sie sich also auf die Reise in die schneebedeckten Berge Tibets.

Wenn man einen spannenden Bericht über Schneeleoparden erwartet, wird einen dieses Buch enttäuschen. Tesson schreibt hier viel mehr in sehr philosophischer Art über das Leben, über die Menschen und die Tiere, die auf unserer Erde leben. Es hat manchmal den Eindruck, als würde er eine philosphisches Manifest oder eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben, doch dann wird es auch immer wieder unterbrochen von Szenen der Reise und sehr poetischen und eindrucksstarken Tierbeobachtungen. Viele dieser Beschreibungen sind sehr bildgewaltig und gleichzeitig auch sehr einfühlsam und mit einem Gespür für das Wesentliche der Natur und der Tiere, denen die vier auf ihrer Reise begegnen.

Mir persönlich hat die Sprache sehr gut gefallen, ich habe mich mitnehmen lassen von Tesson auf eine Reise, die nicht nur nach Tibet, sondern auch in seine innersten Gedanken führt. Dafür muss man in der richtigen Stimmung sein, das gebe ich zu, denn es passiert eigentlich nicht viel in diesem schmalen Buch. Alles in allem hat es für mich jedoch gut funktioniert und hat mir eine schöne und fast schon meditative Lesezeit beschert.