Eine Reise zu den letzten ihrer Art

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Für das Buch „Der Schneeleopard“ des Autoren Sylvain Tesson, habe ich mich entschieden, weil ich gerne mehr über das Leben dieser beeindruckenden Tiere erfahren wollte. Letztendlich steht aber nicht nur der Schneeleopard, sondern die gesamte tibetische Flora und Fauna im Mittelpunkt der Erzählung. Sämtlich Naturbeschreibungen sind äußerst feinsinnig und machen Freude beim lesen. Ein wenig hat es sich so angefühlt, als würde man als Leser*in selbst an dieser beschwerlichen Reise nach Tibet teilnehmen. Warum kann ich dann dennoch nur drei Sterne vergeben? Leider machen die wunderschönen Naturbeschreibungen, nur einen Teil des Inhalts aus. Immer wieder philosophiert der Autor außerdem über die Menschheit und ihr Verhalten und übt reichlich Gesellschaftskritik. Sein äußerst zynischer Blick, nervte mich dabei zunehmend und passte auch nicht immer zum Rest der Handlung. Ein weiteres Problem war für mich der umständliche Schreibstil. Dieser liest sich mühselig und wirkte gewollt hochtrabend auf mich. So habe ich für die nur knapp 200 Seiten viel mehr Lesezeit als üblich benötigt. Dennoch gab es immer wieder auch sprachliche Highlights zu entdecken, weswegen ich bis zum Ende durchgehalten habe. Mein Fazit: Nur etwas für Freunde von anspruchsvoller Literatur.