Im Einverständnis mit der Welt

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Sylvain Tesson ist in diesem Buch der Ich-Erzähler: sein Freund Vincent Munier ist leidenschaftlicher Tierbeobachter und Fotograf. Geduldig wartet er Stunden und Tage, um die Natur einzufangen, seltene Tiere vor die Kamera zu bekommen. Besonders hat es ihm der fast ausgestorbene Schneeleopard angetan, der in Tibet noch vereinzelt vorkommt und dessen genauer Rückzugsort auch nicht benannt werden soll. Munier läd Tesson ein, dorthin mitzukommen samt Muniers Verlobter sowie Leo, einen Philosophen und gleichzeitig Adjutant Muniers, der für die Logistik zuständig ist. Tesson beschreibt seine Teilnahme selbst eher verwundert, denn er kann aufgrund seiner kaputten Wirbelsäule nichts tragen, ist kein guter Fotograf, auch kein erfahrener Spurenleser, kurz, eher Ballast. Diese "Viererbande" macht sich nach Tibet auf und Tesson beschreibt in vielen Kapiteln Menschen , Tiere und Lebensweisen, die er dort kennenlernt. Zum Höhepunkt der Reise wird tatsächlich die Begegnung mit dem Schneeleoparden, den sie auch beim Reißen seiner Beute und der Bevorratung antreffen.
Tesson beschreibt alles in poetischen, doch manchmal schwabulierenden Sätzen, er verliert sich oft in philosophen Gedankengängen: " Schließlich die Technik von Munier: überall die Nachklänge der Anfangspartitur aufspüren, die Wölfe grüßen, die Kraniche fotografieren, mi der Kamers die Scherben der von der Evolution zersprengten Ursprungsmaterie einsammeln. Jedes Tier ein Funkeln der verlorenen Quelle.", Letztlich besteht für ihn der Gewinn dieser Reise in seinen Betrachtungen : " Ich hatte gelernt, dass die Geduld eine höchste Tugend war, die eleganteste und meistvergessene. Sie half dabei, die Welt zu lieben, statt sie verändern zu wollen... die Geduld war die Verneigung des Menschen vor dem Gegebenen."
Mir hat diese Geschichte leider nicht so viel gegeben, es war teilweise auch mühsam, diesen philosphischen Gedanken immer zu folgen, evtl. bin ich auch nicht intellektuell genug... es passiert mir einfach zu wenig.
Und was sagt der Schneeleopard dazu: "Er gähnte. So viel zur Wirkung des Menschen auf den tibetischen Leoparden. Er kehrte uns den Rücken zu, streckte sich und verschwand. " D´accord.