Philosophische Reise nach Tibet

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lialuna Avatar

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Der Fotograf Vincent Munier ist auf der Suche nach einem der seltensten Tiere auf dieser Erde, dem Schneeleoparden. Auf seiner Reise nach Tibet wird er von dem französischen Schriftsteller Sylvain Tesson begleitet, dem Autor dieses Buches.
Während der Lektüre habe ich mich auf die Suche nach den Fotos gemacht, die während der Reise entstanden sind und in einem Bildband veröffentlicht wurden. Diese fand ich außerordentlich schön. Schade, dass nicht mehr auch in diesem Buch enthalten sind.

Erwartet habe ich einen mit philosophischen Anekdoten angereicherten Reisebericht. Der tatsächliche Reisebericht macht allerdings nur einen kleineren Teil des Buches aus. Vermutlich hätte ich den Klappentext genauer lesen sollen. Dort ist bereits von einer "meditativen Reise" die Rede. Da die Fotografie von Tieren oft hauptsächlich aus "warten" besteht, bleibt dem Autor viel Zeit für innere Monologe. Dieser Aspekt des Buches macht über die Seiten hinweg immer mehr aus und mir viel es teilweise schwer, mich darauf einzulassen. Die einzelnen Personen, die Herausforderungen und die Etappen der Reise blieben zu sehr im Dunkeln.
Fasziniert hat mich Tessons Sprachgewalt und die intelligente Art, mit der sich selbst und seinen Lebensstil immer wieder hinterfragt.

Alles in allem gebe ich 4 Sterne für ein Buch, dass mir, auch wenn ich etwas anderes erwartet hatte, über weite Strecken gut gefallen hat. Wahrscheinlich muss ich es ein zu einer anderen Zeit in meinem Leben ein zweites Lesen um es ganz zu erfassen.