Philosophische Tierbeobachtungen

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Der Autor Sylvain Tesson begleitet den Tierfotografen Vincent Munier nach Tibet, auf die Suche nach dem Schneeleoparden.

Diese dünne Büchlein mit seinen 186 Seiten hat meine Geduld doch ganz schön auf die Probe gestellt.

Ich kenne Muniers Arbeiten und finde seine Fotos wirklich wunderschön. Auch habe ich schon Dokumentationen über den Schneeleoparden gesehen, und war fasziniert von den Tieren, sowie von der Landschaft, den Bergen Tibets.

Trotzdem hat mich dieses Buch über weite Teile sehr gelangweilt. Es begann noch recht interessant, es werden die Herausforderungen für den Autor deutlich, der selbst Läufer und auch Redner ist, und viel auf Reisen - also immer in Bewegung. Dies bildet einen starken Kontrast zu dem auf der Lauer liegen, der Stille bei den Tierbeobachtungen. Dann beginnt die Reise nach Tibel mit Munier, seiner Freundin und einem weiteren Freund. Das Klima ist rau, es sind meist -20 Grad. Sie sehen Wölfe, Antilopen, Yaks. Dies ist alles sehr unspektakulär beschrieben, für mich war dies kein bisschen abenteuerlich zu lesen.

Ich hätte mir gewünscht Munier näher kennenzulernen, oder mehr über die Tiere zu erfahren. Aber meist befindet sich der Autor in seinen eigenen Gedanken. So erinnert er sich kurz an eine verlorene Liebe, die Frau lebte auf einer Pferdefarm, und sie liebte auch sehr die Natur. Aber das bleibt alles sehr oberflächlich erzählt.

Schließlich, nach über 100 Seiten, die erste Sichtung des Schneeleoparden. Aber auch das kam nicht besonders beeindruckend bei mir an. Mir waren diese ganzen gedanklichen bzw. philosophischen Abschweifungen einfach zu viel, zu wirr. Schneeleoparden. Es ist prinzipiell wichtig auf Umweltzerstörung hinzuweisen. Aber diese philosophischen Gedanken eines Geographen haben mich nicht erreicht.