Sprachlich frappierende Abwechslung

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Durch die Begegnung mit Munier – einem Fotografen der für die Natur brennt – begibt sich der Autor auf die Suche nach dem Schneeleoparden. Ob er ihn auch finden wird beantworte ich nicht, doch sammelt er in der Biozönose des Tibets Gedanken zu ganz anderen Themen und der Gattung Mensch.

Zu Beginn weiß man nicht wo das Buch eigentlich hin möchte. Im Verlauf zeigt sich aber, dass es sich um einen philosophischen Reisebericht mit zahlreichen Denkanstößen zu handeln scheint. Die einzelnen Tagebucheinträge besitzen jeweils einen Titel, so wirkt das Geschriebene kalkulierter als es das vermutlich ist.

So folgen wir dem Autor und seiner Gruppe durch die Landschaften des Tibets und durch seine Verstandestätigkeit. Auffallend ist dabei vor allem die vollkommene Sprache. Allein wegen der zahlreichen poetischen Wendungen ist es ein literarischer Genuss. - Manchmal ein bisschen zu viel aber letztlich doch in sich stimmig verpackt.

Auch das eindrucksvolle Cover und das schlicht weiße Hardcover mit silbernen Buchstaben im Inneren runden das gesamte Werk in Hinblick auf das titelgebende Tier ab.

Wer von dem Büchlein also anspruchsvolle Poesie, Gesellschaftskritik und verträumte Landschaftsbeschreibungen erwartet, der sollte sehr zufrieden sein.