anders als erwartet

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julaleika Avatar

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Meine erste Idee vom Buch war, dass es "Durch einen Spiegel in einem dunklen Wort" von Jostein Gaarder sicherlich sehr ähneln wird: Ein Kind, das einen Engel sieht, vermutlich viele Gespräche mit ihm führen wird und Erwachsene, die sich auf diese neue Welt nicht einlassen können.

Diese Idee löste sich schnell in Luft auf, nachdem ich die Buchbeschreibung und die Leseprobe gelesen habe.

Das Buch entspricht nicht meinen Erwartungen, da es völlig anders ist als der Roman Jostein Gaarders. Allerdings soll das nicht bedeuten, dass ich es deswegen nicht gut finde.

Verschiedene Geschichten, Träume, Vorstellungen und Assoziationen zu einem Schuh auf einem Dach werden hier detailliert erzählt. Der Leser wird eingeladen, die sehr persönlichen Seiten der Charaktere kennenzulernen, einen Einblick in Gespräche und Gedanken der Menschen zu bekommen.

Nicht jeder Protagonist wirkt sofort symphatisch, der Autor nimmt seine Leser mit in die ganz normale Welt, in der der Vater nachts genervt ist, wenn seine Tochter ihm eine Geschichte von einem Engel erzählen will, da er am liebsten zurück ins Bett gehen möchte, um seinen furchtbaren Chef den nächsten Tag halbwegs ertragen zu können.

Ähnlich wie in dem Film "Magnolia" lernt man viele verschiedene Menschen kennen, die keine klassischen Helden sind, sondern Menschen wie du und ich, mit denen man vielleicht nicht unbedingt die Rollen tauschen möchte.

Die Leseprobe macht defintiv Lust auf mehr Alltag der ganz normalen Leute!