Ein Episodenfilm in Buchform rund um einen Schuh

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Die Geschichte beginnt mit einem gestressten Vater, der von seiner Tochter herbeigerufen wird, da diese sich sicher ist, auf dem gegenüberliegenden Dach einen Engel erblickt zu haben. Dieser Engel hat einen Schuh zurückgelassen und nun diskutiert das Kind mit seinem Vater, der es dazu zu bewegen versucht, wieder ins Bett zu gehen.

Die zweite Episode in dem Buch dreht sich um einen Einbrecher, der in die Wohnung einer Frau einsteigt, um sich eines ihrer Gemälde zu bemächtigen, wobei er dauernd von seinen um diese Frau kreisenden Gedanken geplagt wird, da es sich bei seinem Einbruchsopfer um seine Ex-Freundin handelt, die nun einen neuen Liebhaber hat.

Delecroix schafft es sehr gut,die Charaktere der Protagonisten über die sprachliche Ebene zu vermitteln. So zeigt er den Vater, der von seiner Tochter herbeigerufen wird, als gutmütig aber müde, der eine einfache, kindliche Sprache verwendet. Auch der Einbrecher ist seht gut dargestellt, da sich dieser sich in der Ich-Perspektive wunderbar alle Fragen stellen kann, die in seinem Kopf herumspuken und der Leser so dem Einbrecher quasi in den Kopf schauen kann.

Die Idee der Geschichte einen Roman aus unterschiedlichen Episoden zusammenzusetzten, finde ich sehr gelungen. Jede mögliche Lösung des Rätsels um den Schuh auf dem Dach birgt neue Aspekte und so muss der Leser sich bis zum Ende gedulden, um die Geschichte in all ihren Facetten zu erfassen

Bezaubernd ist außerdem das Cover. Mir gefällt die stilisierte Dachlandschaft von Paris (inklusive Eiffelturm; versteht sich), die in schönen gelben und orangenen Tönen gehalten ist. Das BIld unterstreicht den leichten und fabel-haften Ton der Geschichte.