Jedes Buch verdient eine zweite Chance

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sillesoeren Avatar

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Die Leseprobe zum Buch "Der Schuh auf dem Dach" konnte mich nicht so richtig überzeugen. Aber vielleicht hatte ich ja auch einen schlechten Tag oder es wird weiter hinten besser, also wollte ich dem Buch eine zweite Chance geben. Diese Chance konnte es aber nicht so richtig nutzen

Die Grundidee, einen einzelnen Schuh auf dem Dach aus verschiedenen Erzählrichtungen zum Mittelpunkt eines Buches zu machen, gefällt mir gut. Aber muss es so ein rauer und mitunter aus meiner Sicht unnötig distanzierte Schreibstil sein? Dass die einzelnen Handlungen - so wie ich es in der Leseprobe noch erhoffte - nicht am Ende zusammen geführt werden, wurde mir schon bald klar. Nicht alles war schlecht, z.B. gefiel mir gut, dass der Schreibstil variierte, je nachdem welche Person den Schuh betrachtete. Die Erklärung, wie der Schuh aufs Dach kam, hatte auch etwas nettes. Aber insgesamt ist mir dieses Buch viel zu langatmig und nichtssagend gewesen - ein Urteil, das gerade für ein philosophisches Buch ein Todesurteil sein sollte.

Ehrlich eingestehen muss ich, dass ich den zweiten Punkt deshalb vergebe, weil ich in der letzten Woche nach einem schrecklichen Unfall, bei dem mein lieber Neufundländer Carl getötet wurde, unter starken Schlafstörungen litt, dieses Buch aber so einschläfernd war, dass ich zumindest stundenweise schlief - immer mit dem aufgeschlagenen Buch auf der Brust. So hatte es eben doch etwas Gutes, dieses Buch gelesen zu haben, wer weiß, wie es mir sonst ginge...