Besticht durch viel Witz, schwarzen Humor und einer detaillierten fantastischen Welt

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lisaliestviel Avatar

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„Der schwarzzüngige Dieb“ von Christopher Buehlman ist High Fantasy vom Feinsten. Detailliert und doch auch abwechslungsreich entfaltet sich nach und nach eine ganz eigene Welt, voller Besonderheiten. Über die Fantasie des Autor kann man hier wirklich nur staunen und gerade deshalb machte mir die Geschichte auch großen Spaß. Neben dem grandiosen Worldbuilding ist ihm aber auch sein Hauptcharakter super gelungen. Durch die besondere Erzählperspektive versteht er zu fesseln, denn Kinsch durchbricht regelmäßig die vierte Wand und spricht uns Leser:innen direkt an. So erzählt er regelrecht seine eigene Geschichte, wobei die Erzählung ehrlich gesagt näher an einer Gauner-Komödie, als an einem Heldenepos ist. Gerade dadurch wird das Ganze aber erst richtig amüsant. Voller Witz, schwarzem Humor und einer Brise Selbsterkenntnis, gefiel mir die Erzählung rund um den smarten Dieb Finsch richtig gut. Auch die Nebencharaktere sind ausgereift und bieten einen echten Mehrwert. Die Handlung ist durchgängig abwechslungsreich, teils aber recht brutal und auch an Action mangelt es wirklich nicht. Obwohl der Schreibstil mir eigentlich gut gefiel, konnte nicht jede der geschilderten Szenen mich gleich stark fesseln. Dadurch schwankte mein Lesetempo zwar etwas, dennoch konnte mich das Buch über seine gut 500 Seiten faszinieren und unterhalten. Empfehlen würde ich das Werk nur Fans der High Fantasy, denn auch wenn das Konzept ausgreift und erlebnisreich ist, so muss man doch auch viel mitdenken. Der Autor erschafft wirklich eine völlig eigenständige Welt, inklusive kulturellen Besonderheiten, Religionen, Sprachen, Tierarten und sonstigen Wesen. Um hier den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich konzentriert zu lesen. Dann aber macht das Abtauchen in dieses Abenteuer allerdings so viel Spaß, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag!