Christopher Buehlmans Fantasydebut mit einem Hauptcharakter, der polarisiert

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frechdachs_aus_dem_blätterwald Avatar

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"Der geheimnisvollste Fantasyheld seit Patrick Rothfuss´ Kvothe" titelt der Klett-Cotta-Verlag zu Christopher Buehlmans Fantasydebut "Der schwarzzüngige Dieb".


Dieses lobende Urteil gab für mich persönlich den eigentlichen Ausschlag, mich in dieses komplett neue Fantasysetting zu stürzen.


"Der schwarzzüngige Dieb" ist der erste Band dieser Trilogie.


Der geheimnisvolle Fantasyheld hört auf den Namen Kinsch Na Shannack und ist im gesamten Plot dann der Dreh- und Angelpunkt.


Seine (t)rotzige Art und Weise muss man schon mögen, ansonsten wird es wohl schwierig, die abenteuerliche Reise und Entwicklung des jungen Helden im Buch vom Anfang bis zum Ende hin zu begleiten.


Wer mit seiner frischen, burschikosen manchmal auch vulgären und sarkastischen Art kein Problem hat wird mit Kinsch Na Shannack wohl warm werden und auch seinen ganz eigenen Humor zu schätzen wissen. Kinsch präsentiert sich insgesamt sehr menschlich, vielschichtig, schlagfertig und trägt sein Herz auf der Zunge.


Ich persönlich war zu Beginn etwas zwiegespalten gegenüber dem schwarzzüngigen Dieb, aber habe ihn und seine Art und Weise dann dennoch immer mehr annehmen und den Charakter ins Herz schließen können. Die Persönlichkeit verfügt dann eben über bewusste Ecke und Kanten und ist eben gerade nicht "Everybody's Darling".


Die Fantasywelt, in die uns Christopher Buehlman entführt, ist sehr detailreich und wird ebenso beschrieben.


Manchmal wurde ich von den ganzen Eindrücken und Szenerien auch fast schon erdrückt. Ab und an verliert sich der Autor dann auch mal gerne in Nebenschauplätzen, die sich einem als Leser nicht sofort erschließen wollen. Doch dann trat wiederum Kinsch Na Shannack in Erscheinung und wies mir den weiteren Weg in der abenteuerlichen Fantasywelt.


Das Scharnier der Story ist die Gruppe, die sich nach um nach rund um den schwarzzüngigen Dieb Kinsch dann bildet.


Die vier Abenteurer brechen auf und stellen sich dann auf ihrer nicht ganz ungefährlichen Reise unvorstellbaren Gefahren und auch entsprechenden Gegnern. Egal ob per pedes oder auf einem Walfängerschiff unterwegs, die Spannung bricht eigentlich nie so richtig ab. Auf diesem Weg fühlt sich Kinsch immer wieder durch die Diebesgilde, der er noch einen großen Batzen an Geld schuldet, auf Schritt und Tritt überwacht und verfolgt.


Alles in allem bietet sich hier kurzweilige Fantasyunterhaltung mit echten Charakteren und einem gut gelungenen Fantasysetting.