Humorvoller Fantasyauftakt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
vivi.nne Avatar

Von

Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich mich äußerst Schwer getan habe in die Geschichte reinzukommen und ich erst gegen Ende richtig in die Welt eintauchen konnte, aber dafür hat sich dann auch der schwere Einstieg gelohnt.

HANDLUNG

Kinsch Na Shannack schuldet der Diebesgilde ein kleines Vermögen für seine Ausbildung, die unter anderem das Knacken von Schlössern, den Kampf mit Messern, das Erklettern von Mauern, das Weben von Lügen, das Fallenstellen sowie ein paar kleinere Zaubereien umfasst. Seiner Schulden wegen liegt er an der alten Waldstraße auf der Lauer, um den nächsten Reisenden, der seinen Weg kreuzt, auszurauben. Doch an diesem Tag hat Kinsch sich das falsche Ziel ausgesucht.
Galva ist Ritterin, eine Überlebende der brutalen Koboldkriege, und Dienerin der Todesgöttin. Sie ist auf der Suche nach ihrer Königin, die vermisst wird, seit eine weit entfernte Stadt im Norden von Riesen erobert wurde.
Kinsch hat Glück, mit dem Leben davongekommen zu sein. Er findet sein Schicksal mit dem von Galva verwoben. Gemeinsame Feinde und ungewöhnliche Gefahren zwingen den Dieb und die Ritterin auf eine epische Reise, auf der Kobolde nach Menschenfleisch hungern, Kraken in dunklen Gewässern jagen, und Ehre ein Luxus ist, den sich nur wenige leisten können.

MEINUNG

Aufgrund des ehrlichen und teilweise sehr brutalen Schreibstils würde ich das Buch definitiv erst ab 16 Jahren empfehlen.
Vor allem der Hauptprotagonist Kinsch Na Shannack versprüht einen wirklich eigensinnigen Humor, dem es, gepaart mit genügend Sarkasmus und einer eher derben Sprache, gelingt auch durchaus düstere Momente aufzulockern. Ich denke deine Ausdrucksweise ist nicht jedermanns Ding und ich kam anfangs auch nicht sonderlich gut damit zurecht, aber es passt zu Kinsch, es passt zu der Zeit und der Welt in der er lebt. Vielmehr würde es stören, wenn er einen vornehmen Sprachstil hätte und alles fünfmal überdenken würde bis er es ausspricht.

Das Buch ist durchgehend aus der Sicht von Kinsch geschrieben, was ich gut finde, da er mir ganz sympathisch geworden ist, aber somit fällt es einem schwerer sich in die anderen Charaktere hineinzuversetzen oder ihr Handeln nachzuvollziehen

Christopher Buehlman setzt auf einen stark bildhaften und detailreichen Schreibstil. Einerseits ist das wundervoll, da man einen umfassenden Einblick in die Welt bekommt und sich alles sehr gut vorstellen kann. Andererseits sorgt das auch dafür, dass einige Stellen zu ausschweifend sind und man somit manchmal nicht mehr vollends bei der Sache ist.

Wenn ich die Welt beschreiben müsste, dann würde ich sie als eher mittelalterlich bezeichnen. Von brutalen Kriegen, Verletzungen, Tod und Hunger geprägt stellt sie eine eher düstere Welt dar. Glücklicherweise sind da jedoch ganz wunderbare Leckerbissen, wie eine Vielzahl an verschiedenen Kulturen, Bräuchen und Wesen die man kennenlernt, sowie eine Magie die mir jedoch bis jetzt noch einige Fragen aufgibt und natürlich die großartig ausgearbeiteten Charaktere, die alle sehr individuell und mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet wurden, was einem das Lesen stark versüßt.