komplexes Worldbuilding mit langweiliger Handlung

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
brombeere Avatar

Von

Worum geht es?
Der Dieb Kinch Na Shannack muss dringend Geld für seine Ausbildung organisieren und überfällt eine Ritterin, welche sich zu wehren weiß. Ausgerechnet auf sie ist er später jedoch angewiesen.

Worum geht es wirklich?
Um eine sehr komplexe Welt, einen unsympathischen Dieb und eine wilde Reise.

Lesenswert?
Nein, hat mich enttäuscht. Gefallen/angesprochen hat mich das Cover und auch der Klappentext. Klang nach cooler Fantasy und einem interessanten Diebesabenteuer.
Ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dass man so einen unsympathischen Protagonisten erhält, der einfach nur anstrengend, gierig und notgeil ist. Da rettet auch die Ritterin Galva nichts, denn Kinchs Charakter steht definitiv im Vordergrund. Ich habe also ein Buch gelesen über eine Person, die ich schon nach wenigen Seiten unsympathisch und die auch im Laufe der Handlung keine Sympathiepunkte ernten konnte.
Der zweite Kritikpunkt ist für mich die Sprache. Ich fand die Art des Erzählens anstrengend und, passend zu Kinch, unsympathisch. Sein Humor ist eher gewöhnungsbedürftig bzw. war für mich nichts. Hier sollte man eventuell vor Buchkauf mal einen Blick in eine Leseprobe werfen, denn das ganze fällt einem schon sehr schnell auf.
Für mich rettend war tatsächlich das Hörbuch, auf das ich irgendwann umgestiegen bin, denn dies ist toll gelesen und die Betonung des Sprechers macht das ganze deutlich besser als in geschriebener Form.
Die Art der Welt die hier erschaffen wurde, passt ziemlich gut zu Kinch, denn auch sie ist dreckig, oft vulgär und oft frauenfeindlich. War mir an manchen Stellen unangenehm.
Die Handlung fand ich nicht nachvollziehbar und wirkte eher danach, möglichst viele Schauplätze zu zeigen um möglichst viel von der erdachten Welt zu präsentieren.
Und da bin ich gleich bei dem letzten Kritikpunkt: Die Welt ist sehr komplex ausgedacht, es gibt unglaublich viele Aspekte, die behandelt werden und die detailliert ausgearbeitet wurden. Das an sich finde ich richtig toll. Allerdings wird all das wie mit einer Bratpfanne auf die lesende Person eingedrescht und dauernd werden Dinge erklärt, so als würde der Autor gerne all seine Fantasie auf einen werfen. Anstatt Dinge nebenbei zu zeigen und auch Dinge unerklärt zu lassen, muss jede Kleinigkeit aufgeführt und erläutert werden. Öde!
Ich empfehle: Zuerst Leseprobe! Dann weiß man, ob es einem gefällt.